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Titel: Umstellung xfree86 auf xorg - Bitte um Tipps
Verfasst am: 10.11.2006, 09:14 Uhr
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Anmeldung: 27. Apr 2005
Beiträge: 16
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Gibt es eine erpobte Art, von XFree auf Xorg umzustellen?
Auf meinem produktiven System läuft ein 2005-01, das ich "sanft" auf "testing" umgestellt habe. Zwar gehöre ich zu der Sorte von Leuten, die dist-upgrades vermeiden, weil ich so wenig Zeit wie möglich in ein zerschossenes System investieren will. Aber die Anwendungen auf meinem System sind doch alle ziemlich aktuell.
Nur der X-Server ist halt noch xfree. Vor ein paar Wochen begannden die Mozilla-Anwendungen beim Versuch zu drucken sang- und klanglos abzustürzen. Recherchen erbrachten die Erkenntnis, dass das mit xprint zusammenhängt. Eine Aktualisierung von xprint bringt aber anscheinend eine Umstellung auf xorg mit sich - so jedenfalls liest sich die Liste der anstehenden Änderungen bei "apt-get install xprint".
Zwar ist im Firefox das Problem schon wieder gelöst - er ließ isch vergangene Woche aktualisieren ohne Umstellung auf xorg und hat jetzt einen anderen Druckdialog - das Drucken funzt auch wieder ohne Absturz. Aber bei Thunderbird verhält sich das anders: Ein install würde das ganze xserver-system austauschen.
Also habe ich die Umstellung probiert mit apt-get install xserver-sfree86 (das ist das ÜbergangsPaket). Das System habe ich aber nach dieser Installationsorgie nicht ans Laufen bekommen (X-Server hatte immer etwas zu meckern und startete nicht). Ich hoffe, dass es vielleicht eine spezielle Technik gibt, die bei einer solchen Umstellung zu beachten ist.
Hat jemand Tipps? |
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Titel: RE: Umstellung xfree86 auf xorg - Bitte um Tipps
Verfasst am: 10.11.2006, 09:54 Uhr
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Anmeldung: 05. Okt 2004
Beiträge: 2069
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Dein System - und vor allem der Kernel (!) - ist einfach schon zu alt, und die Änderungen durch die (von uns nicht empfohlene und supportete!) Umstellung auf Testing wohl schon zu umfangreich um hier sinnvoll ein Upgrade durchzuführen. Derzeit entspricht Deine Installation nicht einmal mehr der alten Stable von vor einem Jahr.
Daher: Downloade die aktuelle RC4 und benutze das neue "Update-Install" Feature. Mehr dazu hier.
Alle Deine Daten bleiben erhalten, wichtige Einstellungen werden übernommen - und Dein System ist wie neu. Das ist ein kleines Wunder und dauert nicht länger als 20 Minuten.
Greetings,
Chris |
_________________ "An operating system must operate."
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 10:54 Uhr
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Anmeldung: 27. Apr 2005
Beiträge: 16
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Danke für die Information. Um ein solches Update hatte ich mich bisher gedrückt, weil ich viele Programme (z.T. auch nicht aus Debian-Archiven) installiert habe - da ist dan einiges an Handarbeit fällig.
Ich werde mir also 2006-01rc4 noch genauer anschauen. Erste Tests in einer VM habe ich vorgenommen. Schönes System - aber auch hier: Handarbeit, z.B. wg. fehlender OpenOffice u.a. liebgewonnenen Dingen.
Das Downgrade auf "testing" bleibt für mich Thema. Dazu folgendes:
1) Wenn das so ausdrücklich "nicht empfohlen" ist, rege ich an, diese Information in den entsprechenden Beitrag im Wiki aufzunehmen.
2) Eine solche Möglichkeit zur Umstellung halte ich schon für erstrebenswert. Zu oft kommen aus unstable unvollständige oder fehlerhafte Pakete bei einer Programmaktualisierung. Das kann ich mir auf dem Produktivsystem nicht leisten. Ist eben "unstable", oder?
Ich werde meine Erfahrungen mit der "sanften Umstellung" von 2006-01rc4 auf "Testing" hier mitteilen. |
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 11:11 Uhr
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Team Member


Anmeldung: 06. Mai 2005
Beiträge: 3087
Wohnort: berlin
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ich arbeite produktiv mit unstable. das benötigt natürlich aufmerksamkeit.
aber für kritische systeme gibt es auch den weg des update-install, zwar wie du sagst, nicht ohne nacharbeit und anpassung, aber die configs bleiben ja erhalten. mein system ist allerdings zu 99 % aus den standard repos.
ich glaube allerdings, wir haben mit dem forum und dem irc die möglichkeit geschaffen, auch ein aktuell gehaltenes unstable zu gewährleisten. aber auch das wiederum nicht ganz ohne aufmerksamkeit.
ich persönlich empfehle, wenn dist-upgrades, dann möglichst häufig, mindestens 1 x wöchentlich (hier täglich). das sollte nicht geschehen ohne einen kurzen blick auf die news oder einen kurzen abstecher in den irc chat #kanotix, wo auch schon morgens um 7:00 zu erfahren ist, ob das d-u des tages in ordnung ist. dass und ein wenig kenntnisse von apt (z.b. die wirkung von apt-get -f install u.a.) gewährleisten vielen usern, die ihre systeme aktuell halten, stabile arbeitsumgebungen. auf die üblichen datensicherungen sollte natürlich keiner verzichten.
ein solchermassen gepflegtes system ist meiner ansicht nach einem system auf testing-basis haushoch überlegen.
greetz
devil |
_________________ <<We are Xorg - resistance is futile - you will be axximilated>>
Host/Kernel/OS "devilsbox" running[2.6.19-rc1-git5-kanotix-1KANOTIX-2006-01-RC4 ]
CPU Info AMD Athlon 64 3000+ clocked at [ 803.744 MHz ]
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 11:27 Uhr
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Anmeldung: 05. Okt 2004
Beiträge: 2069
Wohnort: w3
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Und vor allem ist Testing mindestens genauso unstabil wie Sid, und jedenfalls extrem unsicher - wesentlich unsicherer als Sid und Stable. Dazu kommt dass sich bei Testing keiner um tägliche Fixes bemüht, so wie wir hier das für Sid tun. Es gibt keinerlei sinnvollen Grund Testing in einer Produktivumgebung zu verwenden (u.a. deshalb wird ja z.B. auch Knoppix ausdrücklich nicht zur HD-Installation empfohlen), ausser man ist selbst Debian Developer/Maintainer und will ganz bestimmte definierte Dinge testen.
Mehr dazu kann man hier im Forum ausgiebig nachlesen.
Greetings,
Chris |
_________________ "An operating system must operate."
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 13:05 Uhr
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Anmeldung: 18. Mar 2004
Beiträge: 3417
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 13:43 Uhr
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Team Member


Anmeldung: 06. Mai 2005
Beiträge: 3087
Wohnort: berlin
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severin,
man könnte ein sticky pro-contra unstable-testing machen. dann müsste noch jemand was gescheites zu testing schreiben, das könnt man dann sperren. nen weiteren thread dazu brauchen wir nicht unbedingt.
greetz
devil |
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 14:07 Uhr
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Anmeldung: 27. Apr 2005
Beiträge: 16
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@devil
Die Idee einer Pro-und-Contra-Gegenüberstellung finde ich sehr hilfreich. Gerne beiteilige ich mich mit zwei bis drei Argumenten pro testing.
Kannst du noch kurz sagen, was du konkret unter "Aufmerksamkeit" verstanden wissen willst?
@slam
Von dem, was du schrobst, verstehe ich nicht, wieso testing "extrem unsicher" sein soll. Für mich ist "extrem undsicher" irgendeine Fensterdose. Die fehlende Tagesaktualiität im Hinblick auf Sicherheitspatches ist natürlich ein Sicherheitsfaktor, aber vielleicht kein extremer. Und es ist einfach so, dass es bestimmte Arbeitsplätze gibt, die primär absolut stabil laufen müssen.
Gruß,
Martin |
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 14:40 Uhr
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Team Member


Anmeldung: 06. Mai 2005
Beiträge: 3087
Wohnort: berlin
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martin,
aufmerksamkeit beinhaltet für mich nichts anderes als das aufgezeigte: ein minimalmass an wissen über apt und die mechanismen der dateiverwaltung (um sich auch mal selbst den kopf aus der schlinge zu ziehen; bevor man dist-upgradet, sich kurz zu nformieren, ob es evtl. probleme gibt, usw.
hier im team werden auftretende probleme, wenn möglich (wir können kein kde- oder openoffice fixen)
ein paar stunden nach dem mirrorsync gefixt, bzw. zumindest ein workaround angeboten.
wenn du dir die news hier anschaust, wirst du das sehen.
das trägt natürlich in unserem fall auch mit dazu bei, sid stabil zu gestalten.
wenn das sticky so weit ist, sag ich bescheid.
greetz
devil |
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 15:14 Uhr
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Anmeldung: 05. Okt 2004
Beiträge: 2069
Wohnort: w3
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martin schniewind hat folgendes geschrieben::
@slam
Von dem, was du schrobst, verstehe ich nicht, wieso testing "extrem unsicher" sein soll. Für mich ist "extrem undsicher" irgendeine Fensterdose. Die fehlende Tagesaktualiität im Hinblick auf Sicherheitspatches ist natürlich ein Sicherheitsfaktor, aber vielleicht kein extremer. Und es ist einfach so, dass es bestimmte Arbeitsplätze gibt, die primär absolut stabil laufen müssen.
Bitte lies einfach mal nach - hier im Forum gibt is jede Menge ernsthafter und fachlich fundierter Infos dazu. Und zwar von Leuten, die selber Debian-Maintainer sind oder Debian am Desktop in Firmen einsetzen - also Stabilität und Sicherheit wirklich ernst nehmen. Viele von uns hier sind - so wie Du - auf stabile Arbeitsplätze angewiesen, und viele auch auf ernstzunehmende Sicherheit.
Zur Sicherheit: Testing erhält in der Praxis nicht nur keinerlei Sicherheitspatches, sondern auch die sicherheitsrelevanten Updates aus Sid völlig unkoordiniert und oft zu spät - vieles auch einfach gar nicht. Es ist einfach niemand für Sicherheit in Testing verantwortlich, und so ist das Resultat dann auch.
Zur Stabilität: Nimm zur Kenntnis dass Testing in keiner Weise stabiler als Sid ist, lediglich einzelne Pakete sind ganz einfach älter. Der Mythos wird nicht wahrer wenn Du ihn wiederholst. Im Übrigen ist ja Dein eigenes urspünglich gepostetes Problem ein gutes Beispiel für die Instabilität von Testing.
Es gibt also kein "pro" bei Testing. Über pro & contra Stable können wir uns aber gerne unterhalten.
Greetings,
Chris |
_________________ "An operating system must operate."
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 15:24 Uhr
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Anmeldung: 27. Apr 2005
Beiträge: 16
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Ok, ich lese nach.
Vielen Dank für die engagierte und ausführliche Antwort!
Tschö,
Martin |
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Titel:
Verfasst am: 10.11.2006, 16:05 Uhr
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Anmeldung: 06. Feb 2005
Beiträge: 1194
Wohnort: Mecklenburg
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martin schniewind hat folgendes geschrieben::
Zu oft kommen aus unstable unvollständige oder fehlerhafte Pakete bei einer Programmaktualisierung. Das kann ich mir auf dem Produktivsystem nicht leisten. Ist eben "unstable", oder?
Das in unstable zu oft unvollständige oder fehlerhafte Pakete kommen ist etwas übertrieben.
1. bei noch fehlenden Paketen hilft einfach einige Stunden oder wenige Tage warten, bis die Pakete reinkommen.
2. Es kommt vor, dass Pakete mit Fehlern in Sid landen (das passiert, aber in testing genauso, mitunter werden die Probleme von Sid nach testing durchgereicht)->
In diesem Fall gibt es zwei Varianten:
a) da Sid relativ schnell aktualisiert, warten, bis eine korrigierte Version reinkommt und dann noch einmal aktualisieren -> ungünstig, wenn man auf die Applikation permanent angewiesen ist, deshalb besser:
b) vorher zum entsprechenden Programmpaket informieren, ob die aktuelle Version bedeutsame Fehler enthält- bei bedeutsamen Fehlern auf momentane Aktualisierung verzichten und auf Versionsnachfolger warten.
Meistens wirst Du feststellen, dass aktualisierte Programmversionen normal weiterlaufen und dass Du sie aktualisieren kannst..
MfG T. |
_________________ Notebook: Kanotix2006-1-rc1, Kernel 2.6.17.13-kanotix-2, ECS A531,Transmeta-Crusoe 1GHz,256MB, IceWM,
PC: Kanotix2006-1-rc1, Kernel 2.6.17.13-kanotix-2, VIA-Ezra 933MHz, 256MB, XFCE4
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